Warum ist die Farbe blau für einen Listenhund so wichtig!
⚠️ Der Dilute Gendefekt wie ist er entstanden und was geschieht dadurch ?
Immer mehr „blaue“ AmStaffs und Pitbulls: Was steckt hinter dieser Farbe?
Der Dilute-Gendefekt bei American Staffordshire Terriern und Pitbulls – Hintergründe und Konsequenzen
Einleitung:
Zahlreiche American Staffordshire Terrier und sogenannte Pitbull-Typen, darunter auch der American Pit Bull Terrier, tragen heute ein silbergraues bis stahlblaues Fell – häufig auch als „Blue Nose“ bekannt. Diese Farbvariante ist besonders beliebt, doch ihr Ursprung liegt in einer genetischen Besonderheit: Eine rezessive Mutation im MLPH-Gen (dem sogenannten Dilute-Gen) sorgt dafür, dass ursprünglich schwarzes oder braunes Pigment abgeschwächt und als blaugrau sichtbar wird. Obwohl diese Färbung optisch reizvoll sein kann, ist sie nicht unproblematisch – denn der zugrunde liegende Gendefekt steht oft im Zusammenhang mit gesundheitlichen Einschränkungen, vor allem im Bereich von Haut und Fell.
🔍 Wie die blaue Fellfarbe bei Staffords und Pitbulls entstand ?
Schon seit vielen Jahren ist bekannt, dass manche American Staffordshire Terrier und Pitbulls eine ungewöhnlich graublaue Fellfarbe aufweisen – häufig als „Blue Nose“ bezeichnet. Die genaue Ursache konnte jedoch erst durch moderne Genanalysen aufgedeckt werden: Verantwortlich ist eine Mutation im sogenannten MLPH-Gen, auch bekannt als Dilute-Gen. Diese Veränderung behindert den normalen Transport von Pigmenten innerhalb des Haarschafts. In der Folge lagert sich das schwarze Farbpigment Eumelanin in unregelmäßigen Klumpen ab – was nach außen hin als ein bläulicher bis silberner Farbton erscheint.
Im Englischen spricht man deshalb von einem „Colour Dilution“-Gen, also einer genetischen Aufhellung des Farbstoffs. Laboranalysen belegen, dass diese Genvariante nicht nur Schwarz in Blau verwandeln kann, sondern auch Braun in einen helleren, lilagrauen Ton – oft „Lilac“ oder „Silver“ genannt. Die besondere Farbgebung bei diesen Hunden ist somit kein eigenständiges Rassemerkmal, sondern das Ergebnis einer genetisch bedingten Pigmentverdünnung.
bedingt anfälliger für bestimmte Krankheiten sein können, wodurch höhere tierärztliche Kosten entstehen.
📌 Vererbung und genetischer Hintergrund des Dilute-Gens.
Das für die sogenannte „Verdünnungsfarbe“ verantwortliche Gen befindet sich am D-Lokus und wird autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet: Nur wenn ein Hund zwei veränderte Genkopien trägt (also Genotyp d/d), zeigt er das aufgehellte Fellpigment. Tiere mit nur einem mutierten Allel (d) und einem intakten (D) sehen äußerlich normal aus, können die Veränderung aber an ihre Nachkommen weitergeben.
Es existieren mittlerweile verschiedene Varianten dieses Gens – etwa d¹, d² oder d³. Besitzt ein Hund zwei unterschiedliche Mutationen (z. B. d¹/d²), resultiert daraus ebenfalls der typische „Dilute“-Phänotyp. Statistisch gesehen können bei der Verpaarung zweier Trägertiere etwa 25 % der Nachkommen das verdünnte Farbmerkmal zeigen, rund die Hälfte werden selbst zu Trägern, während der Rest keine Mutation aufweist.
In der Hundezucht hat dieses genetische Wissen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Viele Züchter lassen ihre Hunde gezielt auf das Vorhandensein des Dilute-Gens testen, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren. Nur Tiere mit unproblematischer genetischer Ausstattung werden bewusst zur Weiterzucht ausgewählt. Gentests ermöglichen eine zuverlässige Identifikation von Trägertieren.
Da das Verdünnungsgen mit bestimmten Haut- und Fellproblemen wie der Colour Dilution Alopecia (CDA) in Verbindung stehen kann, raten Fachleute und Zuchtorganisationen dringend davon ab, betroffene Hunde sowie deren Geschwister weiter zu vermehren. Auch Elterntiere von erkrankten Nachkommen sollten aus der Zucht genommen werden. Zwar hat die FCI in jüngerer Vergangenheit bestimmte Blau- und Lilac-Farbtöne bei AmStaffs offiziell anerkannt, doch war diese Farbvariante lange Zeit als „Fehlfarbe“ außerhalb regulärer Zuchtprogramme verpönt. Trotz Anerkennung gilt weiterhin: Solche Tiere dürfen nur mit größter Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein in der Zucht eingesetzt werden.

🔍 Gesundheitliche Folgen der Dilute-Färbung.
Eine der bekanntesten gesundheitlichen Begleiterscheinungen der Farbverdünnung ist die sogenannte Colour Dilution Alopecia (CDA), im Deutschen auch als Farbmutantenalopezie bezeichnet. Anfangs erscheinen betroffene Welpen äußerlich unauffällig, doch schon in den ersten Lebensmonaten fällt oft auf, dass das Fell dünner wächst – insbesondere an Ohren und Rute. Im Jugendalter, meist zwischen dem dritten und zwölften Monat, verstärkt sich der Haarausfall deutlich. Häufig entstehen kahle Zonen entlang des Rückens, an den Flanken und im Bereich der Hinterläufe.
Unter dem Mikroskop lassen sich bei betroffenen Tieren oft große Pigmentansammlungen (Melanin-Klumpen) im Haarschaft erkennen, die das Haar spröde und bruchanfällig machen.
Darüber hinaus neigen Hunde mit verdünnter Fellfarbe zu Hautproblemen. Die veränderte Pigmentstruktur kann zu trockener, schuppiger Haut führen und das Risiko für bakterielle Infektionen (z. B. Pyodermien) erhöhen – besonders an stark pigmentierten Hautarealen. Entzündliche Hautveränderungen wie Follikulitis oder Furunkulose treten gehäuft auf, was für betroffene Tiere Juckreiz und Hautirritationen bedeutet. Eine konsequente und dauerhafte Hautpflege ist deshalb oft notwendig.
Da CDA als genetisch bedingt und nicht heilbar gilt, beschränkt sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome – etwa durch spezielle Shampoos mit antibakterieller Wirkung, gegebenenfalls Antibiotika bei bakteriellen Entzündungen sowie unterstützende Maßnahmen wie Melatonin zur Förderung des Haarwuchses. Die gute Nachricht: Trotz der chronischen Natur ist die Lebensqualität der Hunde mit geeigneter Pflege in der Regel nicht eingeschränkt – allerdings ist der Aufwand für Halter dauerhaft erhöht.
Weitere typische Krankheiten, die direkt durch das Dilute-Gen verursacht werden, sind bislang nicht bekannt. Dennoch sollten Halter und Tierärzte bei blau gefärbten Hunden ein besonderes Augenmerk auf Haut- und Fellgesundheit legen. Frühzeitiges Erkennen und Behandeln von Problemen kann viel Tierleid ersparen.

🔍 Gesundheitliche Folgen der Dilute-Färbung.
Eine der bekanntesten gesundheitlichen Begleiterscheinungen der Farbverdünnung ist die sogenannte Colour Dilution Alopecia (CDA), im Deutschen auch als Farbmutantenalopezie bezeichnet. Anfangs erscheinen betroffene Welpen äußerlich unauffällig, doch schon in den ersten Lebensmonaten fällt oft auf, dass das Fell dünner wächst – insbesondere an Ohren und Rute. Im Jugendalter, meist zwischen dem dritten und zwölften Monat, verstärkt sich der Haarausfall deutlich. Häufig entstehen kahle Zonen entlang des Rückens, an den Flanken und im Bereich der Hinterläufe.
Unter dem Mikroskop lassen sich bei betroffenen Tieren oft große Pigmentansammlungen (Melanin-Klumpen) im Haarschaft erkennen, die das Haar spröde und bruchanfällig machen.
Darüber hinaus neigen Hunde mit verdünnter Fellfarbe zu Hautproblemen. Die veränderte Pigmentstruktur kann zu trockener, schuppiger Haut führen und das Risiko für bakterielle Infektionen (z. B. Pyodermien) erhöhen – besonders an stark pigmentierten Hautarealen. Entzündliche Hautveränderungen wie Follikulitis oder Furunkulose treten gehäuft auf, was für betroffene Tiere Juckreiz und Hautirritationen bedeutet. Eine konsequente und dauerhafte Hautpflege ist deshalb oft notwendig.
Da CDA als genetisch bedingt und nicht heilbar gilt, beschränkt sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome – etwa durch spezielle Shampoos mit antibakterieller Wirkung, gegebenenfalls Antibiotika bei bakteriellen Entzündungen sowie unterstützende Maßnahmen wie Melatonin zur Förderung des Haarwuchses. Die gute Nachricht: Trotz der chronischen Natur ist die Lebensqualität der Hunde mit geeigneter Pflege in der Regel nicht eingeschränkt – allerdings ist der Aufwand für Halter dauerhaft erhöht.
Weitere typische Krankheiten, die direkt durch das Dilute-Gen verursacht werden, sind bislang nicht bekannt. Dennoch sollten Halter und Tierärzte bei blau gefärbten Hunden ein besonderes Augenmerk auf Haut- und Fellgesundheit legen. Frühzeitiges Erkennen und Behandeln von Problemen kann viel Tierleid ersparen.

🔍 Hat die Fellfarbe Einfluss auf das Wesen?
Immer wieder kursieren Behauptungen, dass bestimmte Fellfarben – etwa das beliebte Silbergrau oder die sogenannte „Blue Nose“ – mit einem bestimmten Charakter einhergehen. Doch wissenschaftliche Untersuchungen und Fachleute widersprechen solchen Mythen eindeutig: Es gibt keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen Fellfarbe und Verhalten. Die genetische Grundlage für die Farbgebung steht in keinem direkten Bezug zu Wesensmerkmalen wie Aggressivität, Intelligenz oder Ausgeglichenheit.
Die blaue Färbung ist rein äußerlich – sie wirkt sich weder auf das Temperament noch auf die gesundheitliche Konstitution eines Hundes aus. Ob ein Pitbull oder AmStaff eine blaue, rote oder schwarze Nase hat, spielt für seine Persönlichkeit keine Rolle.
Was das Verhalten eines Hundes tatsächlich prägt, sind andere Faktoren: Erziehung, Umweltreize, frühzeitige Sozialisierung und die individuelle genetische Veranlagung. Daher unterscheiden sich blau gefärbte Hunde charakterlich nicht von ihren andersfarbigen Artgenossen. Weder sind sie „zahmer“ noch „problematischer“ – sie sind schlicht genauso individuell wie jeder andere Hund auch.

🔍 Entwicklung der blauen Fellfarbe im historischen Kontext
Frühe Zuchtgeschichte:
In den ursprünglichen Linien von American Staffordshire Terriern und Pitbulls traten blaue Farbvarianten – wie etwa die „Blue Nose“ – nur vereinzelt auf. Diese Fellfärbung wurde lange Zeit nicht offiziell anerkannt und galt in vielen Zuchtvereinen als unerwünschte Abweichung. Daher fanden Züchtungen mit dieser Farbe oft außerhalb der etablierten Verbandsstrukturen statt.
2000er Jahre:
Mit dem Fortschritt in der molekulargenetischen Forschung gelang es ab etwa 2008/2009, die genetische Ursache der Farbverdünnung zu entschlüsseln. Wissenschaftler identifizierten Mutationen im MLPH-Gen, insbesondere die Variante d¹, als Auslöser der blauen Pigmentierung und der damit assoziierten Erkrankung CDA (Colour Dilution Alopecia). Diese Entdeckung lieferte erstmals eine fundierte Erklärung für das Auftreten der Farbe.
2010er Jahre:
Weitere Varianten des Dilute-Gens (darunter d² und d³) wurden entdeckt. Gleichzeitig wuchs das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken, die mit der Farbmutation einhergehen können. Fachbeiträge in der dermatologischen Forschung – etwa durch Laboklin (2023) – rückten CDA zunehmend in den Fokus. Auch Zuchtverbände begannen, auf die genetische Belastung durch Dilute-Varianten zu reagieren. Studien zu verwandten Erscheinungen, wie dem „Blue Doberman“, ergänzten das wissenschaftliche Bild zwischen 2013 und 2020.
Heute:
Inzwischen stehen kommerzielle Gentests zur Verfügung, mit denen Züchter gezielt Dilute-Träger erkennen können. Viele kynologische Dachverbände haben blaue Farbschläge mittlerweile offiziell in ihre Rassestandards aufgenommen – auch beim American Staffordshire Terrier ist Silber/Blau heute zulässig. Dennoch sprechen sich Zuchtexperten und Verbände klar gegen die Weiterverpaarung von Tieren mit CDA-Symptomen aus. Seriöse Zuchtprogramme setzen auf genetische Vorsorge: Hunde mit nachgewiesener Dilute-Mutation werden nicht miteinander verpaart, um das Risiko gesundheitlicher Probleme nachhaltig zu minimieren.
🔍 Fazit und praktische Hinweise
Das Wissen um das Dilute-Gen ist für Züchter, Tierärzte und Halter von großer Bedeutung, da es unmittelbar mit der Gesundheit betroffener Hunde verknüpft ist. Die auffällige blaugraue Fellfarbe mag optisch ansprechend sein, doch sie ist häufig mit der unheilbaren Erkrankung Colour Dilution Alopecia (CDA) verbunden. Aus tiermedizinischer Sicht ist daher Vorsicht geboten: Nur genetisch getestete Tiere sollten zur Zucht eingesetzt werden – Hunde mit CDA oder solche aus belasteten Linien (Elterntiere betroffener Welpen) sollten konsequent von der Zucht ausgeschlossen werden.
Dank moderner Gentests ist es heute bereits im Welpenalter möglich, Trägertiere sicher zu identifizieren. Dies ermöglicht eine vorausschauende und verantwortungsvolle Zuchtpraxis.
Auch für Hundehalter ist Aufklärung essenziell. Wer einen blau gefärbten Stafford oder Pitbull besitzt, sollte ein besonderes Augenmerk auf Haut und Fell legen. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und eine konsequente Pflege – etwa durch rückfettende Shampoos und frühzeitige Behandlung entzündlicher Prozesse – können das Wohlbefinden des Hundes langfristig sichern. Tierärztinnen und Tierärzte bestätigen: Trotz CDA lässt sich die Lebensqualität mit entsprechender Betreuung gut erhalten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entkräftung verbreiteter Vorurteile: Die Fellfarbe hat keinerlei Einfluss auf das Wesen des Hundes. Weder Aggressivität noch Sanftmut hängen mit der Farbgebung zusammen – diese ist rein äußerlicher Natur. Es ist daher wichtig, bei Aufklärungsarbeit deutlich zu machen, dass blaue Nasen oder graue Felle keine Aussage über den Charakter eines Tieres treffen.
Zusammengefasst:
Die blaugraue Farbgebung bei American Staffordshire Terriern und Pitbulls ist das Ergebnis einer rezessiven Mutation im MLPH-Gen. Daraus ergeben sich klare Empfehlungen: gezielte genetische Selektion in der Zucht, Ausschluss betroffener Tiere, sowie achtsame Pflege und Kontrolle bei bereits vorhandenen Hunden. So lässt sich das markante Aussehen genießen, ohne die Tiergesundheit aus dem Blick zu verlieren.
🔍 Ein Blogbeitrag von Claus Reichinger
✅ Beispiele für Listenhunde
American Staffordshire Terrier
Pitbull Terrier
Staffordshire Bullterrier
Bullterrier
Rottweiler (je nach Bundesland unterschiedlich)





📊 Versicherungssituation im Überblick
Listenhunde unterliegen oft spezifischen Auflagen wie Leinenpflicht, Maulkorbpflicht und benötigen häufig eine behördliche Erlaubnis sowie einen Sachkundenachweis. Die Beiträge für Versicherungen sind meist höher oder Anbieter lehnen eine Versicherung ganz ab. Nicht-Listenhunde können hingegen meist ohne zusätzliche Auflagen problemlos versichert werden.
📝 Fazit
Trotz erschwerter Bedingungen gibt es Versicherungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Listenhund-Besitzern zugeschnitten sind. Um rechtlich und finanziell optimal abgesichert zu sein, ist es ratsam, sich gezielt nach solchen spezialisierten Anbietern umzusehen.